Was ist das KinderKunstLabor?

Das KinderKunstLabor im Altoonapark in St. Pölten ist ein Begegnungsort für Kinder, Künstler:innen und internationale zeitgenössische Kunst. Es ist ein Ort sowohl für bildende Kunst, vielfältige Medien, Installationen als auch für Design und Architektur. In diesem neuen Haus rund um drei Ausstellungen jährlich und einem sich thematisch verzahnenden Workshop- und Projektangebot stehen Kinder bis 12 Jahre im Fokus. Ziel ist es, sie in besonderer Weise anzusprechen und nachhaltig in ihrem Ideenreichtum und ihrer schöpferischen Kraft zu unterstützen und zu fördern. Die Kinderperspektive ist dabei zentraler Dreh- und Angelpunkt. Kunstinteressierte erwachsene Personen, Expert:innen im Bereich Kuratieren und Vermitteln sowie Personen aus dem Umfeld der jungen Besucher:innen – etwa Eltern, Großeltern, Pädagog:innen – können Positionen einer internationalen Kunstszene begegnen, an künstlerischen Experimenten teilhaben und darüber hinaus in die kindliche Perspektive eintauchen. Ein Tag im KinderKunstLabor ist für alle mehr als der Besuch einer Ausstellung, der Tag wird zu einem vielseitigen und intensiven Erlebnis: vom Kleinkinderspielbereich über das Restaurant und die Ausstellungen bis hin zu den Workshops, bei denen Besucher:innen tatkräftig mitwirken können.

Alles geht hier von Kunst aus: Im Dialog mit Künstler:innen und Kunstwerken können Kinder und Jugendliche kritisch Haltung beziehen und selbst schöpferisch tätig werden. Sinnlich-ästhetisch orientierte Konzepte führen zu entdeckungsgeleiteten Lern- und Bildungsprozessen, die jenseits von Alltagsroutinen und Regeln ästhetische Erfahrungen in einem dritten Raum ermöglichen. 

Junge Mitwirkende der Kunstideenwerkstatt und Gruppen des Kinderbeirats entwickeln gemeinsam mit Künstler:innen in co-kreierenden Prozessen Themen und Inhalte des Programms. Indem die Kinder auf diesen Ebenen mitgestalten, formen und prägen sie den Ort und transformieren ihn: Das KinderKunstLabor wird zu ihrem Ort. 

Das KinderKunstLabor kann und soll inhaltlich wachsen und sich je nach den veränderten Anforderungen, Rahmenbedingungen und Anliegen der Kinder und der Gesellschaft als lernende Institution weiterentwickeln. Erkenntnisse, die in der institutionellen Praxis entstehen, werden wissenschaftlich aufgearbeitet und im Rahmen verschiedener Forschungsformate in Transfer gebracht.
 

In Zeiten radikaler Umbrüche verändern sich die Anliegen und Bedürfnisse der jungen Generation. Das KinderKunstLabor öffnet diesen Prozessen einen künstlerischen Raum, den es in seiner spezifischen Ausprägung sonst nicht gibt. Im direkten Dialog mit Künstler:innen und dem Kunstfeld – bildende Kunst, vielfältige Medien, Installationen, Design und Architektur – setzen sich Kinder hier kritisch mit Themen und Programm der Institution auseinander. Sie besuchen das neue Ausstellungshaus also nicht nur, sie gestalten es aktiv mit. Hier können sie sich mit Kunst und Kultur verbunden fühlen und sich als Kulturbürger:innen erfahren. Ihre Perspektiven bilden die Grundlagen und Werkzeuge der Vermittlung für alle: experimentell, intergenerationell, institutionsübergreifend. Dabei können neue Gemeinschaften entstehen – global, regional und lokal. Auf diese Weise gemeinsam Kunst zu erleben, trägt zu sozialem Zusammenhalt bei und bietet einen Ort für neues Denken.

Das Gebäude wird als Ausstellungsraum, Labor und Experimentierfeld, als inspirierender Raum zum Spielen und als Begegnungs- und Veranstaltungsort gemeinsam mit den Kindern konzipiert. In diesem Sinne ist das KinderKunstLabor als „Third Space“ ein nicht-kommerzieller und öffentlicher Ort. Gemeinsam entwickeln Künstler:innen und Kinder Werkzeuge zum Experimentieren, damit die Besucher:innen ihren Interessen und Fähigkeiten folgen können. Die Welt der Erwachsenen und die Welt der Kinder können sich durchdringen und unterschiedliche soziale Felder kommen zusammen.