Räume für co-kreative Prozesse

Das Gebäude

Für das KinderKunstLabor wird ein dreieckiges Haus aus Holz und Beton mit vier Stockwerken im Altoonapark gebaut. Zwischen Altstadt sowie Kulturbezirk/Regierungsviertel gelegen, wurde die neue Institution vom Wiener Architekturbüro „Schenker Salvi Weber ZT GmbH“ entworfen. Vom nachwachsenden Baustoff Holz über die Erhaltung des Baumbestandes bis zur insekten- und vogelfreundlichen Planung der Beleuchtung wird darauf geachtet, den ökologischen Fußabdruck klein zu halten und die Natur zu schützen. Das gesamte Gebäude wird so gestaltet, dass Kinder sich drinnen und draußen frei bewegen und spielen können. Ende 2022 wurde mit dem Bau begonnen. Ein Vorabrundgang durch das künftige Gebäude gibt erste Einblicke.

RaumprogrammWillkommensbereich und Spielen im Erdgeschoss

Das Erdgeschoss bietet reichlich Raum, um anzukommen, durchzuatmen, zu schauen und sich hinzusetzen. Ein großer Bereich lädt zum Spielen ein. Ein mit Mitwirkenden der Kunstideenwerkstatt ausgewählter international renommierter Architekt konzipiert dafür eine weitläufige ästhetische Raumlandschaft. Impulse dafür sind Kinderzeichnungen zu Lieblingsspielplätzen aus den Kinderbeiratsgruppen zu verdanken. Kinder im Vorschulalter können gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern interaktive Gestaltungsareale aus organischen Erhebungen und textilen Elementen erleben. In einem Ladenbereich davor können Kinderbücher und Kinderspielwaren vom Kreisel bis zum Steckenpferd entdeckt werden. Designer:innen und Kinder entwerfen sie und stellen sie her. Vieles davon wird aus Naturmaterialien wie Holz, Wachs, Filz, Steinen oder aus Papier erzeugt, das Kinder in den Laboren selbst schöpfen.

Ausstellungen und Präsentationen im ersten Stock

Ein geräumiger Aufzug sowie eine breite Treppe mit Sitzstufen und Kissen zum Ausruhen führen in den ersten Stock. Die großzügig gestaltete Treppe ist gleichzeitig selbst Mittel zur Erfahrung und zur Entdeckung des Gebäudes. Über ihre reine Funktionalität hinaus schafft sie einen Ort des „Dazwischen“, der zum Verweilen einlädt und damit einen bewussten Übergang zum Ausstellungsraum schafft. Dort werden Künstler:innen ihre Arbeiten zeigen, die sie auch im Austausch mit Kindern entwickelt haben. Die über 400 Quadratmeter großen Ausstellungsräume laden zu verschiedenen Betrachtungsweisen ein. Im Liegen, Hüpfen, Laufen oder von oben können die Kunstwerke erlebt, untersucht, mit allen Sinnen wahrgenommen und kommentiert werden. Der große Ausstellungsraum bietet auch die Möglichkeit von punktuellen Live-Veranstaltungen im Bereich der Musik und der Literatur.

Die Labore im zweiten Stock

Für künstlerische Workshops und Projekte werden zwei große atelierartige Labore zur Verfügung stehen. Kinder, aber auch Erwachsene können hier mit Künstler:innen und Kunstvermittler:innen ihren Erfindungsreichtum und ihre Vorstellungskraft umsetzen. Inspiriert vom in der Ausstellung Gesehenen und Erlebten können sie in den Laboren Neues entwickeln. Dabei gibt es keine vordefinierten Ziele – das Tun als schöpferischer freier Akt steht im Mittelpunkt: Alles ist möglich.

Die Labore grenzen an eine großräumige zweigeschossige Terrasse, die – sicher geschützt – mit Blick in den Park gebaut wird. So können im Sommer viele Workshops und Projekte draußen an der frischen Luft durchgeführt werden. Für einen Teilbereich der Terrasse entwickelt eine international renommierte Künstlerin eine Installation, die sich sechs Meter hoch, neun Meter breit und fünf Meter lang über zwei Stockwerke zieht. Es handelt sich dabei um ein großes Netz zum Klettern, das sich wie ein Labyrinth in die Architektur einfügt. Das Netz wird so gestaltet, dass es eine herausfordernde Spielumgebung bietet, in der Kinder das Risiko selbst einschätzen können. Diese Installation ist vom Erdgeschoss aus mit dem Aufzug direkt erreichbar. Die Kinder aus der Kunstideenwerkstatt haben dabei geholfen, die Künstlerin auszuwählen.

Die Kinderbibliothek im dritten Stock

Im dritten Stock werden Kinder- und Jugendbücher präsentiert. Hier können sich Besucher:innen zurückziehen und in die Lektüre vertiefen. Orientiert an den Themen der Projekte und Ausstellungen des KinderKunstLabors werden in der Präsenzbibliothek aktuelle Publikationen gezeigt und vermittelt. Lese-, Illustrations- und Filmangebote mit Autor:innen und Illustrator:innen ergänzen das Programm.

Das Café

Zurück ins Erdgeschoss: Jene, die die Kinder begleiten, sowie andere interessierte Erwachsene werden sich in die Kunst vertiefen, selbst schöpferisch arbeiten oder im Café oder Park eine Pause machen können. Auf Hungrige und Durstige warten im Café ausgewählte Getränke und Speisen – vegan, vegetarisch, regional und in Bioqualität. Wenn es warm genug ist, bietet die Terrasse weitere Sitzgelegenheiten mit Blick in den Altoonapark mit seinen Spielflächen und Kunstwerken.

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Credits: Expressiv

Der Altoonapark

Wenn 2024 das KinderKunstLabor öffnet, verwandelt sich der umliegende Altoonapark in einen sinnlich erfahrbaren Kunst-, Bewegungs- und Erlebnisort. Aus einer wenig genutzten Grünfläche wird ein neuer Ort für Kinder und Jugendliche, Erwachsene, Familien, Anrainer:innen und Gäst:innen. Den rund 6200 m2 großen Park – benannt ist er nach Altoona in Pennsylvania, einer Partnerstadt St. Pöltens – gestalten Künstler:innen, Landschaftsplaner:innen und Designer:innen gemeinsam mit Kindern und Anwohner:innen für unterschiedliche Stimmungen, Interessen und Bedürfnisse. In einer besonderen Mischung aus Kunst und Spiel werden naturnahe Entdeckungsmöglichkeiten geschaffen: ein Hügel als Aussichtspunkt, Plätze zum Verstecken, Möglichkeiten, mit Wasser und Sand zu spielen und vieles mehr. Dauerhaft installierte, interaktiv zugängliche „Hands-on“-Skulpturen und Kunstinstallationen erweitern den Außenraum. Diese künstlerischen Positionen werden derzeit schrittweise von Designer:innen und Künstler:innen gemeinsam mit Kindern entwickelt und bis 2024 umgesetzt. Die Objekte können berührt, erklettert oder durchkrochen werden, schaffen neue Wahrnehmungen oder Perspektiven und sensibilisieren für die Natur und die Umgebung des KinderKunstLabors.

Im Zuge dessen entstehen in Kooperation mit Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich (KiOERNOE) zwei dauerhaft installierte Kunstwerke im Park. KIOERNOE und das KinderKunstLabor kooperieren erstmals im Rahmen eines neu entwickelten Verfahrens zur Auswahl dieser Werke. Die Kinder der Kinderbeiratsklassen der Otto Glöckel Volksschule und der Sportmittelschule St. Pölten sowie die Teilnehmer:innen der Kunstideenwerkstatt des KinderKunstLabors wurden dabei nicht nur aktiv in den Auswahlprozess eingebunden. Vielmehr bildeten jeweils drei Schüler:innen beider Schulen gemeinsam mit dem Gutachter:innen-Gremium von KiOERNOE und Vertreter:innen des KinderKunstLabors die Jury. Die beiden ausgewählten Kunstwerke werden bis zur Eröffnung 2024 umgesetzt und in die Gestaltung integriert. Gewinnerinnen des Wettbewerbs sind die Künstlerinnen Christine und Irene Hohenbüchler sowie Andrea Maurer.

Bäume des Altoonaparks sind existenziell, sie erzeugen ein angenehmes Mikroklima und bereichern das Erleben im Park. Der Baumbestand wird weitestgehend erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt. Insgesamt umfasst dieser ca. 60 Bäume. Der zentrale Parkbereich ist von offenen Wiesen geprägt, während im südöstlichen Abschnitt geplant ist, den derzeit hinter Bäumen versteckten Mühlbach freizulegen. Zur Straße hin wird ein Hügel mit einem Lärmschutz errichtet. Ein neues Wegesystem durch den Park öffnet diesen und schafft Bezüge zur Umgebung, wie der Sportmittelschule St. Pölten im Süden, der Wohnbebauung im Norden, Osten und Westen sowie dem Kulturbezirk mit Festspielhaus St. Pölten und Museum NÖ im Südosten.

Altoonapark
Credits: bauchplan

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