Das KinderKunstLabor bietet neben einem künstlerischen Diskurs auf Augenhöhe für und mit einem jungen Publikum Räume für eigenes Tun, zum Betrachten, zum Bewegen, für Austausch und Dialog, zum Essen und zur Erholung im Gebäude und im umgebenden Park. Eine allgemeine Offenheit für verschiedene Nutzungsformen, das heißt, auch Nutzungen, die nicht primär kulturell sind, werden ermöglicht. Das KinderKunstLabor kann so zu einem „One-Stop-Shop“, an dem also alles an einem Ort geschehen kann, werden (vgl. Ross 2023). Angestrebt wird es, das Museum als Ausstellungsort und darüber hinaus als gesellschaftlichen Dritten Ort (vgl. Oldenburg 1989) in der Stadt St. Polten und im Land Niederosterreich zu etablieren. Um die Angebote und das Programm im KinderKunstLabor für diese verschiedenen Funktionen und im Hinblick auf intergenerationelle Gruppen zu entwickeln, sind Reflexion, Feedbacksysteme und Anpassungen, beziehungsweise laufend Veränderungen erforderlich. Ansätze zu besonderen Formen des Kuratierens und kunstvermittelnde Herangehensweisen sollen daher exemplarisch mit kleineren Gruppen erprobt und reflektiert werden. Ereignisse werden in diesem Zusammenhang dann eher zu Impulsen, die im Rahmen von Entwicklungsprozessen genutzt werden, um die Grundlagen und den Aktionsradius an die stets sich ändernden Gegebenheiten anzugleichen. Dies erfordert eine offene, von Einzelpersonen geprägte Organisation, die ein experimentierendes Lösen von Problemen begünstigt und fordert. Hieran anknüpfend sollte die Qualität der entwickelten Angebote nicht allein an der Frequenz ihrer Besucher:innen und Teilnehmer:innen gemessen werden, sondern an der Dauer ihres Aufenthalts sowie an der Intensität, Vielseitigkeit, Innovativität und Nachhaltigkeit der singulären und individualisierten Vermittlungsprozesse. Die Vermittlungsaktivitäten wurden daher im KinderKunstLabor von Anfang an wissenschaftlich forschend begleitet. Eine kontinuierliche forschende Begleitung, die co-kreative Prozesse mitgestaltet, dokumentiert, reflektiert und interpretiert, könnte dann die Entwicklung einer sich wandelnden institutionellen Praxis moderieren und nachhaltig formen.
Mona Jas

 

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