Das KinderKunstLabor als lernende Institution

„Veröffentlichungen von Studien (…) zu Wirkungen von Kunstvermittlungsprogrammen mit Kindern und Jugendlichen [werden] aktuell selten von Kulturinstitutionen getätigt (…). Insbesondere Erfahrungen der Zielgruppe oder der Vermittler*innen werden im fachlichen Diskurs äußerst mangelhaft behandelt.“ (Educult/Ehm/Weigel: 21).

Die Publikation der Netzwerkpartnerin Educult (Wien), Literaturrecherche zur Wirkung von Kunst- und Kulturvermittlung mit Kindern und Jugendlichen, verweist auf das Forschungsdesiderat im Feld Kunstvermittlung im frühkindlichen Bereich. In der Studie, Art & Wonder. Young Children and Contemporary Art, werden zentrale Themen dieses Forschungsbereiches herauskristallisiert (Britt, Clare/Palmer, Amanda (2021): Art & Wonder. Young Children and Contemporary Art. A collaboration between the Museum of Contemporary Art Australia, Mia Mia Child and Familiy Study centre and Macquarie University). Hier knüpfen die Themenbereiche und Fragestellungen des KinderKunstLabors an: 

1. Verbindung von Praxis und Theorie
Wie können Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Praxis theoretisch erschlossen werden? Wie können theoretische Analysen, Studien und Fachdiskurse für die Praxis der Kunstvermittlung zugänglich gemacht werden?

2. Zugehörigkeit von Kindern zu einer Kunstinstitution
Wie kann Barrieren entgegengewirkt werden? Wie sieht ein aktiver Empfang junger Nutzer:innen („Erlaubnis“, Schaffung Komfortzonen, Bewegung durch den Ausstellungsraum ermöglichen, Überwindung von Hindernissen)?

3. Recht auf Partizipation als Kulturbürger:innen (Cultural Citizenship)
Wie kann Sichtbarkeit sehr junger Kinder in einer öffentlichen Kunsteinrichtung geschaffen und ihre Bildung durch Kunst ermöglicht werden? Wie kann Ihr Recht auf Teilhabe als Kulturbürger:innen konkret umgesetzt werden?

4. Nonverbale / körperliche Ebene ästhetischer Erfahrung
Wie setzen sich Kinder mit zeitgenössischer Kunst auseinander? Welche körperlich-performativen Resonanzen und welche Verbindungen zwischen Co-Kreation und Spiel entstehen?

5. Wechselwirkungen und Beziehungen
Wie bauen sich wechselseitige Beziehungen der Kinder mit Künstler:innen und Pädagog:innen sowie Materialien und Kunstwerken auf? Welche generationsübergreifenden Erfahrungen in Familien entstehen? Welche künstlerischen Wechselwirkungen ergeben sich?                                   

6. Reframing Kunstvermittlung
Welche Neuausrichtung, -konzeption der Kunstvermittlung und ästhetischer und künstlerischer Erfahrung ist erforderlich (Gestaltung von Räumen und Materialien, Rolle der Grenzen und Randbereiche und der Unvorhersehbarkeit).

Beratungsgremium

Das KinderKunstLabor wird von einem Beratungsgremium mit folgenden Expert:innen aus den Bereichen der Wissenschaft und der Künste unterstützt: 

  • Anna Aulich, Künstlerische Leiterin Kinderbiennale, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • Muhammet Ali Baş, Kurator und Vermittler Stadtprojekte, Tangente St. Pölten
  • Prof. Dr. Tom Braun, Professur für Kultur- und Medienpädagogik, IU Internationale Hochschule Köln
  • Mirko Gust, Projektkoordination greater form Leipzig
  • Michael Hansen, Leitung Werkstatt Learning and Interpretation National Gallery of Denmark
  • Prof.‘in Dr.‘in Dorothea Hilliger, Beraterin Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
  • Mag.‘a, Dr.‘in Ulrike Kastler, Zentrumsleiterin – Zentrum für Professionelle Kompetenz- und Organisationsentwicklung Universität für Weiterbildung Krems
  • Christiane Lieungh, Leiterin Sølvåren Ibsen Centre, Skien
  • Alexia Manzano, Leitung Bildung und Vermittlung, KW Institute for Contemporary Art Berlin
  • Anahita Neghabat, Sozialanthropologin, Aktivistin, Künstlerin und Researcherin-in-Residence KinderKunstLabor St. Pölten
  • Dr.‘in Emily Pringle, Wissenschaftlerin und Consultant Museum und Kunstvermittlung, bis 2022 Leiterin Research Tate London
  • Rebecca Raue, Geschäftsführerin Ephra Berlin
  • Univ. Prof.‘in Mag.a phil. Eva-Maria Stadler, Professorin für Kunst und Wissenstransfer an der Universität für angewandte Kunst in Wien und Kuratorin für zeitgenössische Kunst
  • Dr. Aron Weigl, Geschäftsführer Educult Wien

Internationales Netzwerk von Forschungseinrichtungen

Das KinderKunstLabor arbeitet am Aufbau eines internationalen Netzwerks von Forschungseinrichtungen mit:

  • Donau Universität Krems (AT)
  • Educult Wien (AT)
  • Evangelische Hochschule Berlin (D)
  • Fachhochschule St. Pölten (AT)
  • Harvard University Boston (USA) (tbc)
  • Hochschule der Künste Bern (CH)
  • Internationale Universität Köln (D)
  • New Design University St. Pölten (AT)
  • Universität für Angewandte Kunst Wien (AT)
  • weissensee kunsthochschule berlin (D)

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