Gruppenausstellung

14.3.-31.8.25, Kuratiert von Mona Jas im Dialog mit Kindern der Kunstideenwerkstatt und der Kinderbeiratsklassen; in kuratorischer Zusammenarbeit mit Gabriela Garlatyová für die Sammlung der Werke von Maria Bartuszová
© Iris Ranzinger

Die Gruppenausstellung Papier, Stein, Schere – Materialien und Werkzeuge der Kunst nimmt das bekannte Kinderspiel als Ausgangspunkt, um die Beziehungen zwischen Material, Künstler:in und künstlerischer Praxis zu erkunden. Wie im Spiel ist auch in der Kunst „Macht“ relativ: Papier, Stein und Schere stehen stellvertretend für unterschiedliche Materialien, Werkzeuge und deren Potenziale – von leichten, flexiblen Formen bis zu schwerer, stabiler Präsenz. Die Ausstellung lädt besonders ein junges Publikum ein, die Wechselwirkungen zwischen Biografie, Geschichte und künstlerischer Arbeit sinnlich zu erleben. Renommierte zeitgenössische Werke treffen auf historische Artefakte, und Fragen zu Nachhaltigkeit, technologischer Entwicklung und der Grenze zwischen Handwerk und Kunst werden thematisiert.

In dem Kinderspiel „Schere, Stein, Papier“, das häufig zur Entscheidungsfindung eingesetzt wird, gewinnt die Geste der stärkeren Position. Aber Macht ist immer relativ. Das Papier ist stärker als der Stein, aber der Stein gewinnt gegen die Schere, die wiederum das Papier besiegt. Auf dieses Spiel bezieht sich der Titel der Gruppenausstellung Papier, Stein, Schere, die Materialien und Werkzeuge der Kunst thematisiert. Welche Materialien Künstler:innen wählen, und wie sie damit arbeiten, hängt von ihren Möglichkeiten, Wahrnehmungen und Vorlieben im Zusammenhang ihrer Lebenswege, ihrer Kindheit, ab. In der Ausstellung sind Werke zu erfahren, die insbesondere für ein junges Publikum diese spezifischen Wechselbeziehungen zwischen Biografie, Geschichte und künstlerischer Arbeit sinnlich und ästhetisch erfahrbar machen.

Dazu bringt Papier, Stein, Schere renommierte künstlerische Positionen in den Dialog mit historischen Artefakten. Die Zukunft - aber auch die Geschichte von Materialien und Werkzeugen im Alltag (Nachhaltigkeit und technologische Entwicklung) sind ebenso Thema, wie die Frage danach, wann Handwerk zu Kunst wird.

In der Ausstellung kann außerdem die soziale Dimension, die einem ästhetischen Material innewohnt, und die Ambivalenz, die jedem Material und Werkzeug anhaftet, erfahren werden: Papier ist ein visuelles Medium, das durch seine Leichtigkeit besticht. Gleichzeitig steht Papier auch für Ausgrenzung, zumindest wenn es nicht das "richtige" Papier ist. „Sans Papiers“ werden im Französischen Personen bezeichnet, deren Ausweispapiere im Staat, in dem sie leben, nicht anerkannt werden. 

Stein verweist auf traditionelle Skulpturen, Körper, Raum und schützende Architektur. Stein kann gleichzeitig für Immobilität, Isolation und Distanz stehen – im Gegensatz zu Behausungen aus Textilien oder Papier. Die Schere ist ein unverzichtbares Werkzeug, um neue Formen zu schaffen. Sie kann aber auch verletzen und wirkt trennend, statt verbindend – wie etwa das Falten von Papier. 

Mit Werken von Phyllida Barlow, Maria BartuszováJimmie Durham, Sylvie Fleury, Sakshi GuptaNilbar Güreş, Jeppe Hein, Toshiko Horiuchi MacAdam, Katarzyna Józefowicz, Hans Kupelwieser, Ngoc Nau, Nino Sekhniashvili, Philip Taaffe, Rirkrit Tiravanija, Kay Walkowiak, Lois Weinberger sowie archäologische Artefakte der Region St. Pölten uns unbekannter Künstler:innen.

Kuratiert von Mona Jas im Dialog mit Kindern der Kunstideenwerkstatt und der Kinderbeiratsklassen; in kuratorischer Zusammenarbeit mit Gabriela Garlatyová für die Sammlung der Werke von Maria Bartuszová.

Ausstellungsdesign studio-itzo

Werke der Sammlungen: Archive of Maria Bartuszová, evn sammlung, Landessammlungen Niederösterreich, Stadtmuseum St. Pölten.

    Kunstwerke und Artefakte

    Labore

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